Ahnenforschung
Familie Grüninger

Die Herkunft der Familie Grüninger


Die Bedeutung des Familiennamens
Grüninger / Gröninger / Grieninger:

Diese Familiennamen sind sehr wahrscheinlich Herkunftsnamen zu einem gleich lautenden Ortsnamen (Grüningen, Gröningen, Markgröningen etc.), derer es viele im deutschsprachigen Raum gibt. "Grien" ist die entrundete, oberdeutsche Form von "Grün", und "Grön" ist die gesenkte Form von "Grün".

Der bekannte Straßburger Drucker Hans Grüninger (*1455, 1533) - alias Johann Reinhard - nannte sich z.B. "Grüninger" nach seiner Geburts- und Heimatstadt Markgröningen (laut urkundlicher Ersterwähnung "Grüningen", noch heute umgangssprachlich "Gröningen") bei Ludwigsburg.

"Grien" hat jedoch auch noch eine weitere Bedeutung im Mittelhochdeutschen. Es bedeutet "Kiesboden" bzw. "sandiges Ufer".

Quellen: DUDEN Familiennamen, und Etymologisches Wörterbuch der Dt. Familiennamen


In Baden-Württemberg

Tübingen
Die Tübinger Familie Grüninger
Die Ratsfamilie Grüninger aus Tübingen stammt vielleicht aus dem Gäu. Eine Verbindung zwischen Ottmar Grüninger Bürgermeister in Herrenberg, der 1573 in Tübingen ist, und Jakob Grüninger († vor 1575) ist mit Hilfe der Tübinger Kirchenbücher nicht möglich. Sie dürfte aber bestanden haben, denn die Nachkommen des Jakob heirateten öfters im Gäu nach Hailfingen, Gültstein, Altingen und Echterdingen.
Bemerkenswert ist, dass 1561 in Tübingen eine Lena Grüninger, T. d. Jakob Grüninger in Konstanz, den Ulrich Schräm, S. d. Hans in Ehingen heiratet.
Eine Beziehung zu der Familie Grüninger in Winnenden ist nicht ausgeschlossen, denn der Stifter der Grüningerschen Studienstiftung, Erasmus Grüninger, heiratet 1592 Agnes, Tochter des Fabian Kommerell, während eine Tochter des Ottmar Grüninger einen Sohn des Fabian Kommerell (1573) heiratet.
Auch in Reutlingen kommen um 1600 Grüninger vor, die bezeichnenderweise den Namen Jakob führen.
Ein berühmter Nachkomme der Tübinger Ratsfamilie Grüninger ist der Altbundeskanzler Helmut Schmidt.
Quelle: Gericht & Rat in Tübingen, R. Seigel
Quelle: Die südwestdeutschen Ahnen des Altbundeskanzler Helmut Schmidt

Nagold
Die Familie Grüninger in Nagold
Die Familie Grüninger in Nagold stammt aus Tübingen. Mit der Einwanderung von Johann Wendel Grüninger (*1692, †1767), Sohn des Johann Jakob Grüninger (*1664, †1739), Metzger und Ochsenwirt in Tübingen, wird Nagold ein Stammsitz der Familie Grüninger. Bis in die heutige Zeit sind die Nachkommen in Nagold sowie in vielen weiteren Städten zu finden.

Reutlingen
Die Reutlinger Familie Grüninger
Der Name Grüninger wurde zu Reutlingen, einem alten Stammsitz der Familie, früher auch Gröninger geschrieben. Es erinnert an einen Ort Grüningen oder Gröningen, deren es etliche gibt. Aus einem dieser Orte könnte die Familie in Reutlingen eingewandert sein, die hier im Jahre 1372 zum ersten Mal erwähnt wird.
1349 heißt in Heilbronn eine Gasse "Derer von Grüningen". Im Urkundenbuch des Klosters Heiligkreuztal bei Riedlingen ist 1351 ein Konrad Grüninger genannt. Im Jahre 1407 wird in Reutlingen ein Hans von Gröningen mit seinem Sohn Konrad genannt. 1484 wird ein Hans Grüninger, und 1522 ein Veit Grüninger genannt.
Im Jahre 1646 wird im Stuttgarter Urkundenbuch ein Hans Grüninger als Bürgermeister von Cannstatt genannt. Zu Beginn der Neuzeit erscheinen in Reutlingen zwei Familien Grüninger, eine Kaufmannsfamilie und eine Küfersfamilie, wobei erstere ansehnlich begütert war.
Der Ausgangspunkt der Küfersfamilie - Johannes Grüninger verheiratet mit Anna Betz um 1570 - hängt nicht mehr erkennbar mit der Kaufmannsfamilie zusammen. Die Kaufmannsfamilie ist ausgehend von Hans Grüninger, Tucher und Gewandschneider, mit den beiden Söhnen Stephan und Jakob. Stephan verehelichte sich um 1580 mit Anna Maria Stirmle.
Quelle: Alt-Reutlinger Familien, Gottfried Maier

Winnenden
Die Familie Grüninger in Winnenden
Die ehrbare Familie Grüninger aus Winnenden stammt wohl aus Leutenbach bei Winnenden, da Martin Grüninger (* um 1490/95, † zw. 1537/44), Bürgermeister zu Winnenden, Teile des Köchlis-Lehens besaß, welches schon Generationen vorher im Besitz der Familie Grüninger aus Leutenbach war. Bei besagtem Martin Grüninger handelt es sich um den im Andreae'schen Geschlechtsregister von 1644 als Kaplan bezeichneten Martin Grüninger, welcher mit Elisabeth Braun verheiratet war. Sie hatten 4 Kinder: Martin (*1521, †1591, Schulmeister und Stadtschreiber in Winnenden), Margarete, Erasmus (* 1523, †1613, Bürgermeister, Gerichts- und Ratsverwandter in Winnenden) und Anna.
Der Sohn des Erasmus Grüninger (Bürgermeister) war der berühmte und bedeutende Probst und Hofprediger zu Stuttgart Erasmus Grüninger (*1566, †1632). Er war zugleich der Stifter der Grüningerschen Studienstiftung. Margaretha Grüninger (*1551, †1588), die Tochter des Bürgermeister Martin, heiratete den Astronom und Professor der Mathematik zu Tübingen Michael Mästlin (*1550, †1631), welcher wichtigster Lehrer und zugleich Freund von Johannes Kepler war.
Zwei Enkelinnen des Bürgermeister Erasmus Grüninger bzw. Töchter des Pfarrers Josua Grüninger (*1554, †1633) heirateten Familienmitglieder der bekannten und bedeutenden Theologen-Familie Andreae. Barbara (*1588) heiratete den Pfarrer Johannes Andreae (*1588, †1620). Agnes Elisabeth (*1592) heiratete den Theologen und Dichter Johann Valentin Andreae (*1586, †1654).

Quelle: Schauer, Eberhard (1990): Die Anfänge der Familie Grüninger im Amt Winnenden
Quelle: Geschlechtsregister Andreae 1644 und Genealogia doctoris Jacobi Andreae

Herrenberg
Die Familie Grüninger aus Entringen / Herrenberg
Die Familie Grüninger aus Herrenberg stammt aus Entringen und gehörte zur damaligen Ehrbarkeit. Nachweisbar wird im Jahre 1462 erstmals ein Jakob Grüninger (* ca. 1440) genannt. Dieser stiftete 1486 mit seiner Frau Lugga an der Pfarrkirche zu Entringen eine zweite Kaplanei, die sogenannten Grüninger Pfründe. Sein Sohn Johann (Hans) Grüninger (* vor 1460, † vor 1509) war Statthalter der Ehinger Pfünde hatte folgende Kinder: Agnes , Martin (wahrscheinlich Bürgermeister zu Rottenburg), Ottmar (Bürgermeister, Ratsherr und Richter in Herrenberg), Jakob (Schultheiß in Entringen), und Conrad (Kanonikus des Stifts Ehingen).
Barbara Grüninger (*1560, †1635), eine Enkelin von Ottmar Grüninger, heiratete den bekannten württembergisch herzoglichen Baumeister Heinrich Schickardt (*1558, †1635).
Eine Verbindung zu der Familie Grüninger aus Winnenden könnte vermutet werden, unter anderem aufgrund der ähnelnden Wappen. Das Wappen des Martin Grüninger (mutmaßlicher Bürgermeister zu Rottenburg) hatte im Schild ein Blatt. Auch Stephan Grüninger (Untervogt zu Stuttgart, Sohn des Entringer Schultheiß Jakob) hatte im Wappenschild des Siegels ein grosses Blatt.
Quelle: Janssen, Roman (1997): "Hatte Freund zu Winnenden und Waiblingen..."
Quelle: Janssen, Roman (1990): "Waren die Grüninger in Herrenberg und Winnenden verwandt...?"

Pforzheim
Die Familie Grieninger in Pforzheim
Johann Grieninger war Bürgermeister zu Pforzheim und ist Stammvater der ehrbaren Rats- und Apothekerfamilie Grieninger in Pforzheim. Sein Sohn Michael Joachim Grieninger (*1538, †1606) war Apotheker und Ratsverwandter in Pforzheim. Mit seiner ersten Frau Barbara Beyschlag - welche er 1561 heiratete - hatte er 14 Kinder. Seine zweite Frau Dorothea Wohnecker heiratete er 1600. Der Ur-Enkel Johann Georg Grieninger (*1642, †1695) aus erster Ehe war Senator in Rothenburg ob der Tauber. Das Wappen der Grieninger aus Pforzheim zeigt in silber einen schwarz gekleideten Mann mit goldenem Gürtel und Aufschlägen sowie auf dem Haupt einen Rosenkranz und in der rechten Hand einen grünen Zweig.

Welzheim
Die Familie Grüninger aus Welzheim / Weißenburg / Kirn
Albrecht Grüninger (†1657), Bürgermeister und Ratsmitglied in Weißenburg (Bayern), stammt ursprünglich aus Kirn in Rheinland-Pfalz. Sein Vater Hans Grüninger († um 1570) war Bürger zu Kirn und heiratete vor 1555 Dorothea Heppenheimer. Er ist Stammvater der Familie Grüninger aus Welzheim. Sein Enkel Johann Albrecht Grüninger (*1621, †1702) war Schulmeister in Wien und in Welzheim. Seine Nachkommen verzweigen sich unter anderem nach Heerberg und Sulzbach bei Laufen am Kocher, sowie im 18. Jahrhundert in die Vereinigten Staaten von Amerika unter dem Nachnamen Gruninger.

Kuchen
Die Familie Gröninger aus Kuchen
Stammvater der Familie Gröninger (Groninger) aus Kuchen im Landkreis Göppingen ist Hans Gröninger (*1534) mit seiner Ehefrau Christina Fuerssler und seinen beiden Söhnen Paulus (†1619) und Peter (* um 1554). Die Nachkommen des Leonhard Groninger (*1726) aus Kuchen - welcher im Jahre 1749 auf dem Schiff "Lydia" nach Pennsylvania (USA) auswanderte - zogen zunächst nach Ohio, Michigan, Indiana, Wisconsin, und schlußendlich nach Missouri. Die Abwandlungen der Nachnamen sind unter anderem Croninger, Chroninger, Croniger und Kroninger.
Internet Quelle: Ancestral Groningers of Kuchen, Württemberg, Germany
In Hessen

Butzbach
Die Familie Grüninger in Butzbach
Die endgültige Herkunft der Familie Grüninger aus Butzbach konnte noch nicht geklärt werden, vermutlich jedoch aus Grüningen, wo die Eltern des Kunz von Grüningen vor dem Zuzug nach Butzbach gelebt haben könnten.
Der Personenname Grüninger in den verschiedenen Abänderungen von Grüningen, Greuningen, Groyninger, Gruninger dürfte, wie oben erwähnt, von dem Ortsnamen Grüningen abgeleitet sein (Herkunftsname).
Am 30.09.1533 wurde der Stammvater „Kunz von Grüningen“ erstmals als Schultheiß von Griedel und später als Verwalter und Ackermann des Pfarrhofes der St. Markuskirche und des Stiftes der Kugelherren genannt. Dieses Amt wurde auf seinen Sohn Stoffel (Christoffel) und Enkel Christoffel Henrich vererbt. Nicht auszuschließen ist es jedoch, dass auch sein Vater (†1537/38) von der Herrschaft als Amtsperson eingesetzt wurde, und dieser nicht mehr erwähnt wird. Die Grüninger in Butzbach waren seit den Anfängen Ackerbürger, Schmiede und Gerber.
Quelle: Deutsches Geschlechterbuch Band 201
In der Schweiz

Basel
Die Familie Grüniger in Basel
Christian Grüninger (†1612) - Küfer und Weinschenk - wurde im Jahre 1573 Baseler Bürger. Er ist ein Stammvater des Wappens der Grüninger in Basel, welches in grün einen aufsteigenden Löwen in silber mit einer Wolfsangel als Hausmarke zeigt.
Quelle: Wappenbuch der Stadt Basel (Tafel Nr. 24)

Steinen
Die Familie Grüniger in Steinen
Dieses Schwyzer Geschlecht kommt seit dem 16. jahrhundert, ohne Stammesgemeinschaft, auch in der March vor (Bezirk des Kantons Schwyz). Konrad Grüniger von Steinen fiel 1386 bei Sempach. Als Wappen hatte das Steiner-Geschlecht in Grün einen goldenen Leu mit der Hausmarke (eine vier mit verlängertem Schenkel).
Auffallend ist die Ähnlichkeit mit dem Wappen der Grüninger von Altdorf sowie der Grüninger von Basel. Das Wappen des Urner Geschlechts Grüninger aus Altdorf zeigt in Rot einen goldenern Löwen mit einem silbernen Merkurstab, das Wappen der Grüninger in Basel zeigt einen silbernen Leu mit einer Marke.

Altdorf
Die Familie Grüniger in Altdorf
Stammvater der Familie Grüninger zu Altdorf (Kanton Uri) ist wohl Jakob Grüniger (Grieniger). Sie wird zu Altdorf wird erstmals 1487 erwähnt. Jakob brachte vermutlich das Geschlecht der Grüninger aus Deutschland nach Uri (in der Schweiz) und erhielt im Jahre 1524 das Landrecht. Darüberhinaus wird im Jahrzeitbuch von Schattdorf noch ein Eucharius Grüniger vor 1518 genannt. Das Familienwappen der Urner Grüninger zeigt in Rot einen goldenen, aufrechten Löwen mit einem silbernen Merkurstab (eine 4 mit verlängertem Schenkel) in den Pranken.
Jakob Grüninger war mit Anna Scheitler verheiratet und hatte zwei Söhne, Mathias und Baschi. Mathias Grüninger war mit Margrith Scherer verheiratet und hatte den Landschreiber und Hauptmann Johannes zum Sohn. Dieser fiel in 1562 in der Schlacht bei Blainville in Frankreich. Seine Leiche wurde nicht gefunden. Die übrigen Hauptleute begrub man im Münster zu Dreux.
Sohn von Johannes Grüninger (1562) und Katharina von Roll war Mathias Grüninger (1621), Hauptmann in Frankreich, Spitalvogt zu Altdorf und Landvogt in Baden von 1605 bis 1607. Er erhielt 1607 von Kaiser Rudolf II einen Adels- und Wappenbrief und wurde in den Adelsstand erhoben.

Altendorf
Die Familie Grüniger in Altendorf
Das Geschlecht der Grüniger aus Altendorf in der March (Kanton Schwyz) hat mit dem gleichnamigen Geschlecht der Grüniger im Steinerviertel nichts zu tun. Das Wappen der Grüniger zu Altendorf zeigt in weiss auf grünem Dreiberg einen grünenden Stengel mit drei stilisierten Rosen.
Adelheid Grüniger versah 1413 bis 1439 das Amt einer Meisterin im Kloster Fahr. Im Jahre 1541 erwarb Fridli Grüniger das Landrecht der March um 20 Pfund. Anno 1970 wohnen noch 11 Vertreter des Geschlechts der Grüniger in der March, 9 in Altendorf und 2 in Lachen.

Näfels
Die Familie Grüniger in Näfels
Die Grüniger aus Näfels ist ein angestammtes, katholisches Landleutegeschlecht im Kanton Glarus. Das Familienwappen der Grüninger aus Näfels zeigt in blau, auf einem grünen Dreiberg, drei grüne Kleeblätter.